Der Meerhusener Wald in Tannenhausen

Der auch als Tannenhausener Forst bekannte und mit 700 ha recht große Wald im Norden Aurichs liegt in den Ortsteilen Tannenhausen, Dietrichsfeld und Sandhorst und wird vergleichsweise wenig besucht. Dass liegt vor allem daran, dass der größte Teil des ehemaligen Königlichen Forstes Aurich militärischer Sicherheitsbereich ist, denn hier ist das 400 ha große Marineartilleriearsenal Aurich-Tannenhausen untergebracht.

Der Name hat nicht, wie man vermuten könnte, mit einem Wald aus Tannen zu tun, sondern geht auf den Gründer des Ortes, Julius Dietrich Tannen (1752-1829) zurück. Das Gebiet war jedoch bereits in der Steinzeit besiedelt, wie zahlreiche Funde von alten Werkzeugen beweisen. Hier, auf den von der Eiszeit gebildeten Sandrücken, war es trocken, es gab vereinzelt Bäume sowie Feuersteine.

300 ha des heutigen Waldes liegen außerhalb des Sicherheitsbereiches und können betreten werden, so auch das Gebiet des ehemaligen Klosters Meerhusen. Das bereits Ende des 12. Jahrhunderts zwischen den damaligen Binnenmeeren Oster- und Westermeer gegründete Kloster Meerhusen war nach Gründung des Klosters Ihlow im Jahre 1219 ein reines Frauenkloster und überlebte wie die meisten Klöster die Reformation nicht lange – aber immerhin länger als das Kloster Ihlow.

1812 begann eine umfangreiche Aufforstung der großen, welligen Heide- und Sandflächen (“Sandhorst”: sandiger Hügel). Auf dem Gebiet des Klosters wurde zunächst 1565 ein Jagdschloss errichtet, 1845 ein Forsthaus. Von den alten Gebäuden ist leider nichts mehr zu sehen, lediglich das Forsthaus steht noch und befindet sich heute im Privatbesitz. Das Gelände ist von einem Graben umgeben.

Der Forst ist also über 200 Jahre alt, einzelne Eichen über 500 Jahre. Überhaupt findet man hier viele alte Eichen und Buchen.

Die früheren Seen sind verschwunden, aber durch rege Sand- und Kiesförderung entstand in der Umgebung eine Vielzahl großer und kleiner Baggerseen. Der größte wurde nach Ende der Förderung zu einem Naherholungsgebiet umgestaltet, hier darf im Gegensatz zu den anderen Seen gebadet werden. Daneben gibt es noch den Silbersee, ein kleiner Waldsee im Norden des Forstes.

Wer eine längere Tour machen möchte (ca. 10 km), kann das Militärgelände auf kleinen Pfaden, teilweise direkt neben dem Zaun, umrunden. Aber Vorsicht: hier ist Fotografieren verboten!