Wald gab es nie viel in Ostfriesland. Die Marschen wurden vor dem Deichbau regelmäßig von Salzwasser überflutet und als Weiden genutzt, es folgten große baumfeindliche Moorgebiete und auf der Geest holzte der Mensch nach und nach alles ab. So sind hier nur rund 3 % statt der deutschlandweiten 30 % der Fläche mit Wald bedeckt.
Auch der einst große Wittmunder Wald wurde im Mittelalter fast vollständig abgeholzt. Der nun ungeschützte ohnehin nährstoffarme Sandboden bot nur der Heide und anderen anspruchslosen Pflanzen genug zum Überleben. Mit der Heide kamen die Schäfer, die der Legende nach ihr Lager mit einer Birke markierten. Da diese im Wind wie ein Hahnenschwanz aussah, wurde das Gebiet Hohehahn genannt. So heißt auch heute noch ein Naturschutzgebiet im Wittmunder Wald.
1862 wurde die heutige B210 eröffnet, dabei wurde von der damaligen Regierung eine Aufforstung mit Kiefern beschlossen. Ab 1866 wuchs der Wald auf eine Größe von insgesamt 1400 ha. 1911 kam es zur Katastrophe: 300 ha des jungen Waldes fielen einem Brand zum Opfer.
Die große nun offene Fläche wurde 1916 von einem Erkundungstrupp des kaiserlichen Heeres auf der Suche nach einem geeigneten Flughafen für die Heeresluftschiffe entdeckt. Schon bald wurde mit dem Bau begonnen, für die Zeppeline wurde eine riesige Halle errichtet, die den Namen Wille erhielt (J. Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934-1945).
Das Militär blieb, es entstand das Marinetorpedolager Wittmund-Hohehahn, der Flughafen wurde Heimat des Jagdgeschwaders 71. Nach dem Krieg gab es wieder größere Abholzungen, die mit schnell wachsenden Fichten wieder aufgeforstet wurden. Nach und nach kamen jedoch auch Laubhölzer hinzu, einige Bereiche wurden vernässt, wodurch sich auch Moorwald entwickeln kann. So findet man heute neben Fichten, Buchen und Eichen häufig Birken und Erlen und hin und wieder einige mächtige, alte Kiefern.
Reste der ehemaligen Munitionsbunker sind heute noch zu finden, ebenso Schächte für die Versorgungsleitungen. Aus den Verwaltungsgebäuden entstand 1994 der Kreisnaturschutzhof Willen-Hohehahn. Ein Teil des Waldes darf zu bestimmten Zeiten nur auf Fahrwegen betreten werden, daneben gibt es weiterhin das Naturschutzgebiet Hohehahn, welches ursprünglich zum Schutz einer Reiherkolonie angelegt wurde.
Den „Titel größtes Waldgebiet Ostfrieslands“ teilt sich der Wittmunder Wald nur mit dem Heseler Wald. Beide sind über 600 ha groß und bieten damit viel Platz zu entdecken.
Der alte Bunker ist jetzt ein Zuhause für Fledermäuse Alte Versorgungsschächte Mischwald mit Farn Wiedervernässung Moorwald Torfmoos Moorwald oder Waldmoor? Reste von Wällen Hauptwege Schnurgerade Sperrgebiet Viele Wasserläufe „Güste Meede“, ein Waldmoorsee Güste Meede Die rote Waldameise wohnt hier Birken auf nassem Grund Alte Kiefern Alte Kiefern Im Moor wachsen nur Birken, die Kiefern sterben ab Obacht bei Sturm! Wasserläufe überall Schöne kleine Wanderpfade Noch mehr Wasser Noch größere Kiefern Moorsee Reste mitten im Wald – wovon? Der Herbst ist nah Reste eines Munitionsbunkers Verschlossen mit Klinkern Der Naturschutzhof Reste der ehemaligen Verwaltungsgebäude