Damals
Nach einigen ersten Fotografie-Erfahrungen mit einer Rollfilm-Kamera legte ich mir Ende der 70er Jahre meine erste SLR zu: eine Fujica AZ-1 mit M42-Gewinde. Mit der Zeit stiegen die Ansprüche, und als 1982 die Nikon FM2 auf den Markt kam, stand fest: die muss es sein. Rein mechanisch, keine Automatik, kurze Blitzsynchronisationszeiten und ultrakurze Verschlusszeiten, robust und mit großen Angebot an sehr guten Objektiven. Über 25 Jahre, bis in das Digitalzeitalter hinein, hat sie gute Dienste geleistet.
Meine ersten Digitalkameras waren Sucherkameras bzw. das, was früher so bezeichnet wurde. Meine letzten, wasserdichten Digitalkameras hatten bereits keine Sucher mehr.
Bei den Filmkameras wechselte ich wesentlich früher ins digitale Lager. Nach einer Bauer C107XL und einer Beaulieu 4008 ZM2 wechselte ich 1997 mit der Sony PC7 direkt vom Super-8 Schmalfilm zum DV-Format. 10 Jahre leistete sie gute Dienste, bis sie von einer Canon HV10 im HDV-Format abgelöst wurde.
Der Wechsel
Irgendwann war die Zeit reif für einen “echten” FM2-Ersatz. Ein Blick durch die üblichen DSLR-Kameras (z.B. Canon 600D/60D, Nikon D3100/D5100…) mit APS-C Sensor war jedoch ernüchternd. Ein winziges Sucherbild ohne die Möglichkeit, vernünftig scharfzustellen, kein Schnittbildindikator, keine vernünftige Vollmattscheibe, keine vernünftige Bildabdeckung. Auf der anderen Seite halbherzige Videofunktionen und klapprige Objektive. Vollformatkameras wie die EOS 5D sind dagegen groß und sehr teuer. Da die Kamera auch den Camcorder ersetzen sollte, landete ich schließlich bei der GH2.
Die Videofunktionen sind tatsächlich hervorragend, aber wie sieht es mit den Fotofunktionen aus? Der Sucher ist elektronisch, für mich nichts neues, da bei den Camcordern schon ewig eingebaut. Die Sucher-Auflösung ist jedoch sehr hoch, erst wenn es dunkler wird, fängt ein deutliches Rauschen an. Die Fülle an Funktionen und Einstellmöglichkeiten ist – gerade im Vergleich mit der mechanischen FM2 – schon fast zuviel des Guten. Man braucht einige GB, bis man sich mit der Kamera auskennt und die Funktionen sinnvoll nutzen kann. Die Bildqualität ist im normalen ISO-Bereich sehr gut und durchaus vergleichbar mit den APS-C – DSLR’s.
Praxis
Besonders schwierig erwiesen sich für mich Nachtaufnahmen. Zwar gibt es einen Szenenmodus dafür, das Hauptproblem war jedoch die Scharfeinstellung. “Alte” Objektive haben einen Fokusring mit Anschlag auf unendlich, die Objektive der digitalen Autofokusgeneration dagegen nicht. Die folgenden Aufnahmen entstanden am späten Abend bei fast Vollmond. Es war so dunkel, dass man die Einstellungen auf der Kamera nicht mehr erkennen konnte. Glücklicherweise wird alles auch im Sucher angezeigt. Belichtet wurde manuell, da die Automatik stets versuchte, die Aufnahmen taghell zu gestalten. Der Autofokus war überfordert, die manuelle Scharfstellung fast unmöglich, da im Sucher kaum etwas zu erkennen war. Das Lumix 14-140 mm ist nunmal kein Lichtmonster. Schließlich wurde eine weit entfernte Straßenlaterne zur Scharfstellung benutzt. Bei einigen Aufnahmen wurde zudem stark abgeblendet, um den Schärfebereich zu vergrößern. Die Aufnahmen entstanden (mit einem Stativ) am Großen Meer.
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