Die Geschichte des Grenzpfahls 204 von 1938, der seine Aufgabe nie erfüllt hat, wurde schon auf der Dollart-Tour beschrieben. Da er bereits 2015 so aussah, als würde er nicht mehr lange stehen, war es 2019 Zeit für ein Update. Schon beim letzten Besuch fehlte einer der beiden Stützpfähle, der Rest sah auch nicht mehr stabil aus.
Die Tour startet wie immer in Petkum etwa 2 h vor Hochwasser. Gegen das noch auflaufende Wasser geht es nach Pogum Richtung Geise-Leitdamm. Dieser ist zwar noch nicht vollständig überflutet, aber an mehreren Stellen gibt es kleine Durchbrüche. Unmittelbar hinter dem Leitdamm wird es sehr flach, ein größerer Bereich ist selbst kurz vor Hochwasser noch nicht überflutet und sieht wie eine Insel aus. Vielleicht entsteht hier tatsächlich etwas Neues? Inseln gab es früher viele im Dollart, auch an dieser Stelle, auf alten Karten um 1600 n.Chr. findet man zum Beispiel Ulsda, Jarde, Uiterbeerte, Garmede oder Houwingaham.
Das Paddeln gleicht jetzt mehr dem Schlickrutschen, man kann auch gleich aussteigen und laufen, so flach ist es hier. Ostwind ist einfach nicht ideal für diese Tour, weil er das Wasser aus dem Dollart drückt. Aber schon bald wird es tiefer und die alte Bohrplattform Dyksterhusen rückt näher. Dort herrscht reges Treiben, bei dem Wetter kein Wunder. Vom Grenzpfahl ist aber noch nichts zu sehen. Steht er überhaupt noch?
Nach einem weiteren Kilometer wird er endlich sichtbar – es gibt ihn also noch. Noch eine Weile kräftig paddeln, dann ist er erreicht. Schnell ein paar Fotos, dann muss schon die Rückfahrt beginnen, will man nicht vor dem Leitdamm hängen bleiben. Die “Insel” steht mittlerweile knapp unter Wasser, so geht es ohne Grundberührung zum Leitdamm, der gerade langsam wieder auftaucht. Nun geht es entspannt, aber gegen das ablaufende Wasser wieder nach Petkum.
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