Eine schöne kleine Rundtour über die Ems und durch die Flussmarsch am Rande des Nüttermoorer Geestrückens.
Die Tour startet am Nüttermoorer Siel bei Hochwasser. Für die Ems sind die üblichen Sicherheitsmaßnahmen für Tidengewässer erforderlich – immerhin fahren hier auch größere Schiffe. Mit ablaufendem Wasser geht es vorbei an einem kleinen Wäldchen am Emsufer Richtung Terborg. Es folgt der inzwischen vergrößerte Anleger der ehemaligen Jemgumer Fähre, die hier bis 1964 ihren Dienst tat. Gegenüber liegt das Dorf Jemgum, weithin sichtbar der Schornstein der ehemaligen Ziegelei Reins und der Kirchturm der Kreuzkirche (und auf jeden Fall einen Besuch wert!).
Weiter geht es die Ems hinab zum Sporthafen Sautelersiel. Hinter dem Hafen sorgen einige Buhnen zur Verlangsamung der Strömung für Verwirbelungen und etwas Kabbelwasser, das aber leicht zu durchqueren ist.
Es folgt das Schöpfwerk Terborg, wo nun in das – wie sollte es anders heißen – Terborger Schöpfwerkstief umgetragen wird. Je niedriger der Wasserstand, desto schwieriger wird es, ohne Schlamm und Kratzer auszusteigen. Das Umsetzen hingegen bereitet keine Schwierigkeiten, und so geht es munter weiter unter der Brücke durch und dann rechts auf das Sauteler Sieltief. Hinter der nächsten Brücke liegt ein kleines Gehölz, in dem Bussarde nisten. Auf dem fischreichen Sieltief geht es weiter bis kurz vor den Bahndamm, wo in den Sauteler Kanal umgesetzt wird.
Es folgen ein paar Meter auf dem Sauteler Kanal Richtung Siel. Ursprünglich waren ein paar Paddelschläge über den angrenzenden Baggersee geplant, ein Horde Angler mit Grill und reichlich Bier lädt jedoch eher zum Weiterfahren ein. Etwas weiter südlich kann man bequem auf den Verbindungsgraben umsteigen, wo schon nach wenigen Metern ein Wehr umtragen werden möchte.
Der Graben ist recht breit und gut zu paddeln, das Wasser ist recht klar (für ostfriesische Verhältnisse) und voller Seerosen. Es geht an zwei weiteren Baggerseen vorbei, dann kündigt lautes Motorengeräusch allmählich den Flugplatz Nüttermoor an. Nach dem Flugplatz geht es unter der Bahnlinie hindurch nach Nüttermoor, wo schon von Weitem der Funkturm sichtbar ist. Auf der rechten Seite liegt das Gewerbegebiet Leer-Nord mit den Erdgas-Kavernenspeichern. Die nun folgenden Dammstellen sind zwar alle verrohrt und bei entsprechendem Wasserstand passierbar, wer jedoch Platzangst oder Angst vor Spinnen hat (oder seine Beine nicht weit genug ins Boot bekommt…), sollte sie lieber umtragen. Unpassierbar ist schließlich das Rohr unter der Nüttermoorer Hauptstraße, hier muss umgetragen werden. Etwas später folgt ein Wehr und ein kleines Kuriosum: der Graben teilt sich und bildet somit eine Insel, auf der ein kleiner See ist, in dem wiederum noch eine Insel ist.
Umgetragen werden muss hier trotzdem, aber es ist das vorletzte Mal: lediglich kurz vor dem nahenden Startpunkt verläuft ein Rohr so dicht über dem Wasser, dass man allenfalls köpfüber im Wasser hängend passieren kann. So warm ist das Wasser aber heute nicht…
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