Nach fast einem Jahr Pause wegen der aufwändigen Arbeit am Buch „Lost & Dark Places Ostfriesland“ gibt es jetzt wieder etwas Neues zu entdecken!
Ogenbargen liegt an einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt, denn hier liegt die Abzweigung von der B210 nach Esens. Früher fuhren von hier die Postkutschen nach Aurich, Wittmund und Esens, auch die Kleinbahn „Jan Klein“ gabelte sich hier. Auf deren Trasse verläuft heute der Ostfriesland-Wanderweg durch den nordöstlich von Ogenbargen gelegenen Staatsforst, der vielen unbekannt ist.
Das Gebiet war früher ein Allgemeinbesitz (Almende), bei dem die einzelnen Nutzungsrechte beispielsweise für den Weidebetrieb oder Ackerbau in der Allgemeinheit verteilt waren. Der Bereich des heutigen Waldes war noch um 1850 eine hauptsächlich landwirtschaftlich genutzte Wallheckenlandschaft, ging jedoch Ende des 19. Jahrhunderts mit der Abschaffung des Lehnswesens in Staatsbesitz über und wurde aufgeforstet. Noch heute verlaufen an einigen Stellen Wallhecken mit alten Bäumen quer durch den Wald, während im Zuge der Intensivierung der Landwirtschaft leider viele der ursprünglichen Wallhecken wieder von den Feldern verschwunden sind.
Der Wald wird forstwirtschaftlich genutzt, 2012 gab es weitere Aufforstungen im nördlichen Teil des Waldes als Kompensationsfläche. Dort lag auch der 1968 abgebrannte und nicht wiederaufgebaute Hof Alsforde (auch Ahlsforde), von dem aus die Flächen bewirtschaftet wurden.
Östlich des Waldes verläuft ein natürlicher entstandener, aber teilweise begradigter Wasserlauf, der früher die Grenze zwischen den Ämtern Wittmund und Esens darstellte. Er wird je nach Abschnitt Alsforder/Ahsforder Leide oder Middelser Burgschloot genannt und entwässert über das Falster Tief in das Benser Tief und das Neuharlinger Sieltief.
Die wellige Geest nördlich des Waldes war in den Senken stark vermoort und wurde erst Mitte des 20. Jahrhunderts trockengelegt. Der Voßberg wurde wohl nach einem Fuchsbau benannt, die Große und Kleine Zielke wurden nach einem Familiennamen benannt, der ursprünglich im Polnischen „Unland“ bedeutet. Die Mulde ist vermutlich eine aus der Eiszeit stammende Pingo-Ruine.
Der Wald wird nur wenig von Spaziergängern genutzt, es ist hier sehr einsam. Da das Gebiet auf einem Geestausläufer liegt, ist der wellige Untergrund sandig und an einigen Stellen vermoort. Moose und Farne bestimmen den Untergrund, an trockeneren Stellen wächst auch Heide.
Im Süden grenzen Sandgruben an den Forst, das Betreten der noch aktiven Abbauflächen ist gefährlich und nicht erlaubt.
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