Königskeil – Wald und Moor

Das Ewige Meer ist bekannt als Deutschlands größter Hochmoorsee und wird entsprechend in vielen Reiseführern ausführlich besprochen. Ein Rundgang am Nordufer auf dem Bohlenweg ist immer wieder lohnenswert. Da das Ewige Meer in einem immerhin 1180 Hektar großem Naturschutzgebiet liegt, darf das umliegende Gebiet zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt außerhalb der Wege nicht betreten werden.

Der Koenigskeil 1994
Der Königskeil mit jungem Wald (1994)

Südlich des Naturschutzgebietes liegt ein Staatsforst des Landkreises Aurich, umgeben von Wiesen, Weiden, kleineren Gehölzen und Restmooren. Der Forst wurde auf abgetorften Flächen angelegt und liegt daher niedriger als das nördlicher liegende Moor. In den den Wald durchziehenden Gräben kann man bereits den sandigen Untergrund sehen. Die Aufforstung ist noch relativ jung, mittlerweile sind jedoch die Schutzzäune entfernt und es hat sich ein sehr schöner und einsamer Mischwald entwickelt. Den zwei künstlich angelegten Seen, davon einer mit Insel, sollte man sich vorsichtig nähern, wenn man die Wasservögel beobachten möchte.

Die folgende Tour orientiert sich am Abelitz-Moordorf-Kanal (AMK), einem etwa 19 km langen Entwässerungskanal, der um 1870 zur Entwässerung der Moorflächen gegraben wurde. Dabei wurde der alte Lauf der Engerhafer-Victorburer Ehe verwendet. Startpunkt ist die Brücke des Meedewegs über den AMK in der Nähe der Windkraftanlage, alternativ kann man auch vom Parkplatz am Königskeil starten. Früher war hier eine Richtfunkstation der Bundeswehr.

Am AMK entlang geht es nun Richtung Wald. Erstes Ziel ist der kleine See mit Insel, der in einer Lichtung liegt. Von hier kann man den umliegenden Wald erkunden. Fichten, Tannen und Lärchen sind ebenso vorhanden wie Birken, Eschen, Erlen und weitere Laubbäume. Bei trockener Witterung kann auch das Rad verwendet werden, die Wege sind jedoch nicht befestigt.

Im nordöstlichen Teil führt seit Kurzem eine Brücke über den AMK und ermöglicht einen Abstecher auf dem Weg Am Speisegraben in das Hochmoor zur Dobbe, einem kleinen (8 ha) Moorauge südlich des Ewigen Meeres. In der Nähe davon wurden größere Wasserflächen angelegt. Da man hier bereits im Naturschutzgebiet ist, sollte man auf jeden Fall auf dem Weg bleiben und nicht versuchen, verbotenerweise von hier zum Ewigen Meer zu gelangen.

Update 2021: Der Weg zur Dobbe ist kein offizieller Weg mehr und darf damit nicht mehr genutzt werden.

Das Moor kann tückisch sein – fester Grund und tiefe, schlammige Löcher liegen eng beieinander, zudem kann man durch die tragende Schicht aus Torfmoos brechen und einsinken. Auch wenn man aufgrund der höheren Dichte des Schlammes und der enthaltenen Feststoffe in der Regel nicht wie im Film untergehen kann, so ist es dennoch schwierig, sich alleine zu retten. Eine weitere Gefahr ist die rasche Unterkühlung durch den kalten Moorboden.

Für den Rückweg kann man eine Route entlang des AMK wählen, auch wenn dabei kleinere Gräben überquert werden müssen (Gummistiefel!). Auf dem letzten Stück verläuft ein Pfad auf einem recht hohen Wall, der vermutlich beim Bau des AMK entstanden ist. Von hier hat man eine gute Rundumsicht. An anderen Stellen gibt es noch kleinere Erhebungen, die wohl Reste des ehemaligen Hochmoors darstellen.

Karte

(Bitte beachten: der Weg zur Dobbe ist mittlerweile gesperrt!)

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