Achtung: Im November 2018 wurde der 1,8 km lange Bohlenweg am Ewigen Meer aus Sicherheitsgründen gesperrt und nach und nach erneuert. 2022 wurde ein Teilstück fertiggestellt und man kommt wieder bis an das Meer. Nach wie vor ist ein Rundgang jedoch nicht möglich, es sieht auch nicht so aus, als wenn sich das in naher Zukunft ändern wird (Stand: 2024).
Hinweis: bitte auf den Wegen bleiben und Hunde ganzjährig anleinen!
Das Ewige Meer ist bekanntermaßen Deutschlands größter Hochmoorsee. Mit seinen 91 Hektar ist es etwa so groß wie das Kleine Meer (Hieve). Während jedoch das Kleine Meer mit dem Gewässernetz Ostfrieslands verbunden ist und auch durch Grundwasser gespeist wird, erhält das hochliegende (8 m über Normalnull) Ewige Meer das Wasser und auch die Nährstoffe ausschließlich durch Niederschläge. Daher ist das recht saure Wasser trotz der von den Huminsäuren stammenden braunen Färbung extrem nährstoffarm und praktisch kalkfrei. Hier lebt kein Fisch und keine Muschel – beide brauchen Kalk.
Entstanden ist das Ewige Meer nach der letzten Eiszeit, also vor etwa 10000 Jahren, als Moorauge in einem Hochmoor. Dabei wächst das Moor langsam (man spricht von einem mm pro Jahr) in die Höhe, indem das Torfmoos jeweils an der Unterseite abstirbt und oben weiter wächst. Entwässert man das Moor, stirbt das Moos und andere Pflanzen breiten sich aus. Das hat man schon auf Anregung des ostfriesischen Naturforschers Otto Leege 1920 erkannt und das Meer 1939 unter Naturschutz gestellt. Trotzdem wurden möglicherweise nach dem Zweiten Weltkrieg Munitionsreste in der Dobbe neben dem Ewigen Meer und anderen Mooren versenkt.
1990 wurde das Gebiet erweitert und die Bestimmungen verschärft, so dass das Meer jetzt ausschließlich auf dem neu angelegten Bohlenweg zu erreichen ist. Vor einigen Jahren wurden an anderer Stelle Teile eines ca. 2000 Jahre alten Bohlenwegs freigelegt (und nach Dokumentation wieder zugeschüttet), der heutige offizielle Wanderweg ist dem nachempfunden. Bei feuchter Witterung ist er sehr glatt! Auch das Gebiet um das Ewige Meer darf nur noch auf offiziellen Wegen betreten werden, was aber angesichts der Gefahr des unabsichtlichen Versinkens im Moor ohnehin ratsam ist.
Wer jetzt glaubt, nach Jahren des Abtorfens und Entwässerns ein echtes Hochmoor mit großen Flächen an Torfmoos zu sehen, wird enttäuscht sein. Zum einen wächst das Moor extrem langsam (s.o.) zum anderen hat der Nährstoffeintrag durch die Luft in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen, wodurch sich auch andere Arten durchsetzen können. Große Flächen bestehen aus Sumpfgräsern, vereinzelt sieht man Birken und Hartriegel. Trotzdem strahlt das Gebiet eine unheimliche Weite aus und an einigen Stellen kann man sich vorstellen, wie es hier ursprünglich ausgesehen hat. Zudem findet man hier Eidechsen und sogar die in nicht nur in Ostfriesland sehr selten gewordene Kreuzotter, die sich gerne unter dem Bohlenweg verkriecht. Sie ist zwar tatsächlich giftig, aber unter normalen Umständen sehr scheu. Trotzdem sollte man festes Schuhwerk anziehen und keine Äste, Bretter usw. anheben.
Die ursprünglich genutzte und hier gezeigte Route auf den alten Torfabbauwegen ist nach einem Hinweis des Landkreises Aurich (2021) nicht mehr erlaubt. Die Wege sollen zurückgebaut werden. Zudem haben einige Besucher die Wege unerlaubterweise verlassen. Daher habe ich Routenverlauf und Fotos gelöscht.
Es gibt aber weiterhin den offiziellen Bohlenweg für einen kürzeren Spaziergang oder die „Ewiges Meer Route“ als Radtour.
Weiterhin nicht zum Naturschutzgebiet gehört der Forst Königskeil und die Umgebung des Berumerfehnkanals.
Wer mehr über die Moorleiche und die Geschichte des Moores erfahren möchte, findet sie in meinem „Lost & Dark Places Ostfriesland“ – Buch.