Ein kleiner Wald ganz hoch im Norden, daneben ein Hügel mitten im Feld – das sah auf der Karte interessant aus. Bestes Wetter dazu, also geht es kurzentschlossen auf Tour.
Arle ist ein sehr altes Haufendorf am nördlichen Rand der ostfriesischen Geest. Die Bonifatiuskirche dieses Ortes ist mit ihrer langen, wechselvollen Geschichte allein schon einen Besuch wert, bei dieser Tour geht es jedoch um den weniger bekannten Dreescher Forst und den angrenzenden Arler Hammrich.
Auf relativ kleinem Gebiet treffen hier Geest, Niedermoor und Marsch aufeinander, wodurch sich die sehr frühe Besiedlung des Gebietes erklären lässt. Die hohe, trockene Geest bot Schutz vor den Fluten und wurde als Ackerland genutzt, die fruchtbare Marsch zur Viehhaltung. Im Dreescher Wald wurden Tonscherben aus der Römischen Kaiserzeit gefunden, weitere Fundstücke stammen aus dem Mittelalter.
Der für den Wald namensgebende Arler Nebenort Dreesche (Dreesche bedeutet Brachland, also ungenutztes Acker- oder Weideland) wurde bereits 1420 urkundlich erwähnt und war ein Meierhof, also der Hof des Verwalters eines Gutshofes (der heute südlicher gelegte Hof Dreesche ist sehr viel jüngeren Datums). Der Wald ist nicht sonderlich groß, beherbergt aber eine Vielzahl unterschiedlicher Baumarten. Neben Buche, Eiche und Birke findet man auch Fichten, Tannen und Eiben sowie die Thuja als Ziergehölz.
Teilweise wird er forstwirtschaftlich genutzt, teilweise aber auch sich selbst überlassen. So ist er zur Heimat vieler Fledermausarten geworden, am häufigsten wurde die Breitflügelfledermaus gezählt.
Die waldnahen Wasserläufe sind durchweg Fließgewässer, die meist in den Arler Rendel münden. Häufig sieht man durch das klare Wasser den rostroten Grund als Folge des hohen Eisengehaltes der Böden.
Nordwestlich des Forstes gibt es noch ein kleineres Gehölz mit einem Teich, in dem überwiegend Fichten, Erlen und Birken, aber auch einige sehr alte Eiben wachsen.
Davor erhebt sich der über drei Meter hohe Hügel, der auf der Karte recht markant aussah. Darauf weiden Schafe. Wahrscheinlich handelt es sich um Reste einer alten Warft, von denen es hier im Umkreis mehrere gibt.
Einige wohl eher ungünstig gelegene Flurstücke werden landwirtschaftlich nicht genutzt und haben sich zu Feuchtwiesen und Schilf-Landröhricht sowie Rohrglanzgras-Landröhricht entwickelt.