Ein paar Tipps und Tricks zum Selberbasteln. Natürlich ohne Gewähr!
Paddelsicherung / Paddle leash
Der Bau ist einfach: 6 mm Gummileine aus dem Baumarkt (aber gute Qualität!), an den Enden Schlaufe binden, in dieser Schlaufe ist eine durchbohrte Holzkugel (Buche, Baumarkt 20 cent, in Holzöl konservieren). Eine Seite ans Paddel (Kugel um den Schaft in die Schlaufe), die andere Seite entweder ums Handgelenk oder unter die Decksleinen/-gummis klemmen. Alternativ auch mit kleinem Karabiner oder Klettverschluss auf der Bootsseite.
Wozu? Damit das Paddel bei rauhem Wetter nicht verlorengeht. Ohne Paddel auf See sieht es schlecht aus, ein Ersatzpaddel sollte man zusätzlich dabeihaben.
Weshalb Gummi? Dehnbar und damit lang genug um notfalls das Paddel am Ende greifen zu können.
Take a simple 6 or 8 mm bungee rope and knot a figure 8 loop at the ends. Within this loop you’ll need a wooden (oiled) or plastic ball. One end is pulled around the paddle and fixed with the ball, the other is put under the deck bungee. Alternatively you may use a trigger snap for the deck mount. The loop is quickly released.
Gummileine franst aus / Bungee frazzling
Egal ob Decksgummis oder Paddelsicherung (s.o.): das abgeschnittene Gummiseil kann man nicht mit dem Feuerzeug anschmelzen, um ein Ausfransen zu verhindern. Auch Klebeband oder Tesafilm hält nicht sehr lange. Abhilfe kommt aus dem Elektronik-Bastelladen: 2 cm Schrumpfschlauch draufschieben, ein paar Millimeter überstehen lassen, Heißluftgebläse oder Fön an, fertig. Sauber und dauerhaft.
To avoid frazzling of the bungee ends, just use a short piece of heat shrink tube used in electronics.
Schottwand versetzen?
Moving the bulkhead?
Wenn die Fußrasten stören, aber ein Verlegen der vorderen Schottwand zu aufwändig ist, hilft ein passgerecht zugeschnittener Block aus Minicell (gibt’s z.B. bei Gadermann). Die grobe Form kann man sich mit einem Draht außen am Kajak zurechtbiegen und danach das Minicell zurechtsägen. Feinarbeiten sind mit der Raspel möglich. Etwas Heißluft entfernt die Schnipsel – aber Vorsicht, nicht zu heiß! Stramm sitzend, muss es nichtmal verklebt werden. Die Aussparung unten sorgt für ablaufendes Wasser. Bequem für die Füße ist es auch…
Alternativ ohne Aussparung in 10 cm Dicke ersetzt es durchaus die Schottwand (s.u.).
Instead of moving the bulkhead to get rid of the foot rests it’s possible to use a block of minicel foam. Cut it in shape by using a piece of wire bend around the kayak as template. If you make it a bit larger, there’s no need to glue it, just plug it into place.
Toggle fixieren / Fix that toggle
Der Toggle (Halteknauf) dient dazu, sich auch bei Wellengang bei einem Ausstieg am Boot festhalten zu können. Er muss so beschaffen sein, das sich das Boot frei drehen kann, ohne die Finger zu zerquetschen, also ordentlich lang sein und so weit außen wie möglich montiert sein. Leider schlägt so das Ding bei etwas Welle andauernd ans Boot.
Abhilfe schafft mal wieder etwas Gummileine mit einer Holzkugel, die einfach (locker, nicht stramm anziehen!) unter die Decksleine geklemmt wird. Dadurch kann man sich erst mal gut festhalten, notfalls auch das Gummi sehr einfach ganz lösen.
Fix a clattering toggle with another piece of bungee with a ball at the other end.
Kompassmulde fehlt? / No place for a compass?
Ein Kompass ist trotz GPS ein Muss beim Seekajakfahren. Einige Boote haben dafür extra eine Mulde, in die meist ein Silva 70P eingebaut wird. Wer keine Mulde hat und auch sonst auf dem Deck keine geeignete Stelle findet, kann dafür jedoch den vorderen Lukendeckel verwenden. Die Lukendeckel von Kajaksport oder VCP sind stabil genug, um den Silva 85 zu montieren.
Dazu werden vorsichtig vier winzige Locher „gebohrt“ und der Kompass mit Edelstahlschrauben und -unterlegscheiben auf beiden Seiten der Luke montiert. Ist wasserdicht und hält. Außerdem ist der Kompass besser zu sehen, da er größer als der 70P und näher am Cockpit montiert ist. Zwei Markierungen erleichtern das Ausrichten des Deckels, da sie vorne oft rund sind. Und für Fahrten, wo man ihn nicht braucht, nimmt man einfach einen anderen Deckel (alternativ kann man auch eine Schneekugel montieren – bei jeder Rolle schneits…).
Bei der Gelegenheit: Wozu dienen eigentlich die Kugeln auf den Decksleinen? Ganz einfach, um z.B. ein Paddel problemlos darunter schieben zu können. Die Kugel hebt das Gummiseil etwas an, dadurch erspart man sich ein ewiges Gefummel. Auch wenn es keine 2 Meter entfernt ist: sitzt man im Boot, kommt man nicht heran, um das Band anzuheben.
If your kayak has to place for a compass, you might put it onto the hatch cover. The Silva 70P is a good one for this. Simply drill 4 small holes into the rubber at mount the compass with nuts, washer and bolts.
Ein Loch ist im Eimer… / Sit dry
Ein gut passender GfK-Sitz ist stabil und schnell wieder trocken. Noch schneller geht es, wenn man an der tiefsten Stelle (oder den tiefsten Stellen) ein 10 mm – Loch bohrt, damit das Wasser ablaufen kann. Die Ränder gut entgraten, damit keine Glasfaser stört. Achtung: nicht bei Schaumstoffsitzen!
If you hate sitting in water, drill a 10 mm hole at the deepest place into the seat. Carefully remove remaining glass fibers.
Kamerastativ für lau / Free camera mount
Eigentlich kein Stativ, sondern nur eine Halterung, bebastelt aus einem Rest Minicell (anderer Schaum geht auch, wenn stabil genug – kein Styropor…). Man schnitzt eine Mulde ins Minicell, in die die Kamera stramm hineinpasst, aber so, dass das Objektiv nicht verdeckt wird. Außerdem eine weitere schmale Mulde, in die ein Decksgummi (z.B. Kartenhalterung) geklemmt wird. Fehlt noch ein Loch für die Kameraschlaufe – fertig.
Damit ist die (hoffentliche wasserdichte) Kamera gleichzeitg unsinkbar. Wenn es zur Sache geht (Brandung etc.), sollte man die Schlaufe auch um das Decksgummi ziehen, in der Brandung findet man nichts wieder.
If you have some spare minicel foam, you can carve a simple camera mount which also keeps your camera floating if dropped into the water. Put it under the deck bungee and it’s ready to go.
Namensschild / Your laminated name
Wer „zur See“ fährt, muss laut Gesetz neben dem mindestens 10 cm großem Bootsnamen auch ein Schild mit Namen und Adresse des Besitzers sichtbar am/im Boot angebracht haben. Ein einfacher Aufkleber reicht, hält aber im Salzwasser oft nicht dauerhaft.
Als erste Maßnahme kann man den Namenszettel mit einem Laminiergerät in Folie einlaminieren (eine Maßnahme, die sich auch gut für Seekarten eignet) und dann einkleben. Wer es dauerhaft will, kann es auch mit Epoxidharz und einer dünnen Glasfasermatte (kein dickes Gewebe, sonst erkennt man nichts mehr) einlaminieren. Das hält.
Beim Laminieren mit Epoxyd-Harz muss das Mischungsverhältnis exakt stimmen. Bei solch kleinen Mengen eignen sich kleine Einmalspritzen aus der Apotheke zum Abmessen.
This is pretty much self explaining: use some glass and epoxy to put your name into the boat…
Kielstreifen / Keel stripe
Für laminierte Boote, die häufig Steinen ausgesetzt sind, empfiehlt sich ein Kielstreifen, der das gröbste abfängt. Dafür gibt es spezielle Streifen, die aber sehr teuer sind. Einfacher und sehr robust sind sogenannte Bodenmarkierungsstreifen aus selbstklebendem PVC.
Ein Beispiel dafür ist „DuraStripe Multiflex„, welches im Netz erhältlich ist, hin und wieder auch in der „Bucht“. Zunächst markiert man z.B. mit Kreppband oder Edding den Verlauf, dann zieht man den Streifen unter Zug über das Boot. Für die Rundungen an Bug und Heck nutzt man ein Heißluftgebläse, welches man vorher (!) auf die richtige Temperatur (Erweichen statt Zersetzen…) eingestellt hat. Über Nacht mit Klebeband fixieren. Ein Skeg wird zunächst mit überklebt und anschließend mit einem scharfen Messer ausgeschnitten.
A cheap keel stripe can be made of self-adhesive PVC floor marking stripes. Use an electrical heat gun to form edges.
Kajaksport Einbaurahmen wechseln / How to replace a Kajaksport hatch rim
Es begann mit einem kleinen Riss im Rahmen des P&H Vela, der mit etwas Glasfaser und Acrylharz ausgebessert wurde. Nach einiger Zeit kamen weitere Risse hinzu, bis fast der gesamte ABS-Rahmen nur noch aus Flickstellen bestand. Auch wenn es so aussieht – der Rahmen ist nicht einlaminiert, sondern geklebt, geschraubt und mit PU-Dichtungsmasse gedichtet. Einen Ersatzrahmen und eine Tube Sikaflex (z.B. 292i) oder besser Pantera Marine Sealant MS 3000/60 V2 (silanterminierter Polymerdichtstoff ) gibt es z.B. bei Gadermann. Los geht’s (Dauer ca. 1 h je nach Geschick, Temperatur mind. 5 °C, besser mehr, Handschuhe tragen):
- Zunächst werden die 4 Schraubköpfe (Pozi) mit einem scharfen Gegenstand freigelegt und von der Dichungsmasse befreit.
- Die Schrauben werden entfernt, die Muttern (Unterseite innen) sind mit etwas Harz überzogen, der aber wegbröckelt. Mit einem 7-er Maulschlüssel von unten gegenhalten.
- Mit Heißluftgebläse (nicht zu heiß!) den ABS-Rahmen erwärmen, bis er sich verformt (ab hier gibt es kein Zurück mehr!)
- Mittels Schraubendreher vorsichtig an einer Stelle den Rahmen abhebeln ohne das Gelcoat zu beschädigen. Am besten an der gebrochenen Stelle beginnen und diese nach oben biegen.
- Nach und nach langsam und vorsichtig den ganzen Ring lösen.
- Grobe Reste an Dichtungsmasse mit Schraubendreher, Ceranfeldschaber o.ä. mechanisch entfernen. Es gibt dafür kein Lösungsmittel!
- Letzte Reste kann man mit Stahlwolle oder Messingbürste entfernen, darauf achten, nicht das benachbarte Gelcoat zu ruinieren. Leicht anschleifen.
- Alles gut säubern, z.B. mit etwas Spiritus reinigen (kein Aceton für den ABS-Rahmen verwenden!). Es ist ratsam, den empfohlenen PU-Primer (siehe Kleber-Kartusche) zu verwenden. Auch den neuen Rahmen reinigen!
Neuen Rahmen einsetzen und Bohrlöcher von unten markieren, Löcher in den neuen Ring bohren (5 mm).Update: keine neuen Löcher, s.u.- Sikaflex/Pantera in einem Zug auf das Boot auftragen, keine Leerstellen lassen.
- Rahmen einsetzen und gleichmäßig anpressen,
V4A Schrauben einsetzen (auf der Unterseite mit Gummischeibe vor der Mutter) und vorsichtig festziehen. Evtl. noch mit Klemmzwingen fixieren – voooorsichtig! Update: Schrauben besser ganz weglassen! - überschüssige Dichtmasse entfernen – Achtung, man schmiert leicht alles mögliche damit ein! Dann eine Nacht warten. PU härtet duch Wasseraufnahme, ein nasser Schwamm in der Luke schadet also nicht. Bei anderen Dichtungsmitteln unbedingt Herstellerhinweise beachten!
Tipp: keine Senkkopfschrauben verwenden, die führen zu erneuten Rissen.- Tipp: Herstellungsdatum steht an der Außenseite des Rahmens, so lässt sich auch z.B. das ungefähre Bootsalter bestimmen
Update: leider ist bereits nach vier Jahren auch der neue Rahmen hin – wieder Risse an allen geschraubten Stellen mit entsprechendem Wassereintritt. Beim erneuten Kleben wurde daher auf die Schrauben ganz verzichtet, der Kleber hält auch so!
If you spot cracks on your Kajaksport hatch rim and want to replace it, this is the way I’ve done it. You can get new hatch rims from you local kayak dealer. You also need a tube of PU-sealant (i.e. Pantera Marine Sealant). You’ll need about one hour and a temperature above 5 °C (more is better). Update: don’t use the bolts, just glue it.
- Remove the sealant to uncover the 4 bolts.
- Remove the bolts with a screwdriver, hold the 7 mm nuts on the other end if they turn (there maybe some glas on it).
- Using a hot air fan, heat the old ABS rim until it just starts to deform. Be sure not to destroy the gelcoat.
- Using a screwdriver remove the old rim. Starting at the rim crack is a good idea. Be careful! From now on there’s no return.
- Carefully remove the complete old rim using hot air.
- Roughly remove the old sealant mechanically (screwdriver, knife, whatever works). There’s no solvent!
- Remove the remaining sealant with a piece of steel wool, some polish oil helps. Don’t scratch the adjacent gelcoat.
- Clean it all (including the new rim) carefully (use i.e. ethanol or petrol ether to remove any oil). Don’t use acetone for the rim! Use the recommended PU primer.
Fit the new rim, mark the holes from underneath.Drill the 4 holes (5 mm) into the rim.- Apply Pantera sealant all around the hatch where the rim fits the boat.
- Press in the new rim,
fix it with V4A bolts without countersunk heads, using a rubber gasket at the underside to keep it flexible. - Remove excessive sealant and wait one night. That’s all. PU needs water for polymerisation, so placing a wet sponge in the hatch is a good idea.
- The rim is made of ABS, you’ll find the production date on it.
- Most important word is: CAREFUL.
- four years later the new rim already shows up cracks near the screws. It’s better not to use any screws at all, just glue it.
Seekajak PH Vela
Technische Daten:
Material: Diolen / GFK
Länge: 477 cm
Breite: 54 cm
Gewicht: 23,5 kg
Volumen: unter 275 l
Cockpit: 72 x 38 cm
Ausstattung: 3-fach abgeschottet mit Tagesluke, Gummideckel 2x rund, 1x oval (dicht!), einstellbares Skeg, Sitz aus GFK (altes Modell) mit 2 Positionen, Rückengurt einstellbar und gepolstert, Bug- und Hecktoggle, Rundumleine, Kartendeck, Paddelhalterung, Fuß- und Kniestützen.
P&H Trivia
- P&H Website
- Sirius, Capella and Quest wurden von Peter Orton entworfen, das Sirius basiert auf Derek Hutchinsons Baidarka, der auch die ersten P&H Kajaks entwarf
- Das Vela wurde später als Nischenprodukt von Julian Patrick (P&H Direktor bis 2001) und Peter Orton entworfen
- Das P steht für Patrick (sr.), das H nicht für (Derek) Hutchinson sondern für Henderson, gegründet wurde das Unternehmen 1967 von Julians Vater
Hier ein Beitrag von J. Patrick über P&H: (Quelle)
Regarding sea kayaks (P&H used to be involved in a number of kayaking disciplines and is still 3 brands, P&H Sea Kayaks, Revenge polo kayaks and Gorilla paddles)I was involved more in the strategy side I.e. deciding what needs designing, at what length, width etc. When I got interested it was all Derek Hutch boats, Icefloe, Orion, Fjord were all derivatives of the same design at 60cm width and Baidarka/Dawn Treader, again the same design with different ends at 52cm width. Basically there were fast boats and stable boats with not much in between. And yes I do believe Derek’s boats were of a freeboard that suited himself. At the time North Shore were doing well in the middle range, I.e. boats at about 56cm. After the market research I did a marketing plan which basically said „dump the wide boats except the Onion (oops Orion), replace the Baidarka with a new design (Sirius)and put something (in plastic and glass) in the mid stability zone (Capella). Also part of the plan was to replace the seating which was in those days bloomin awful.I did some work on the Sirius (most done by Peter Orton) and also designed and shaped the Vela (small kayak, not so prominent as niche market). Years ago I shaped the Iona for Derek Hutch and a two person and three person tourer for the Swedish agent. I was also the person who instigated the new seating system after interviewing over 100 paddlers and finding comfort to be the number one selling point.
The Sirius, Capella and Quest were all designed by Peter Orton (note that the Sirius was based around Derek’s Baidarka hull – don’t worry he knows!).
The Quest came about when some customers suggested that the Capella was a great kayak but they would like something with a little more tracking capability. The Quest is a cracking kayak, fast and stable and it does superb leaned carved turns.
When paddler’s buy a kayak they often discuss speed and stability. Speed is an interesting one as I do not believe it is possible for most paddlers to judge the speed of a kayak by paddling it. I have paddled a 17′ sea kayak followed by a 14 ft. design tourer and to tell you the truth it is hard, even with this wide variation to feel a difference (without having a comparison paddler with you). I know someone who is at the moment trying to assess this for various designs using GPS and a heart rate monitor (in other words keep a constant heart rate whilst paddling and see how far you get in say 5 mins, swap boats and do it again), should be interesting. This information might worry a few manufacturers as who knows what it might throw up.
Stability is one of those things that is down to the paddler. At the moment I live in North Wales and am paddling a lot in the poly Capella (which is actually a surprisingly quick boat). Once moving I believe it to be very stable but somebody else I paddle with finds it rather tippy and unnerving. Having said that in lumpy conditions I struggled to put my woolly hat without looking like an accident waiting to happen the other day. Paddlers like to feel stable when „faffing around“ at a standstill. The Romany is a stable boat at rest and does well because of this.
Edging and carved turns – very important part of boat design and superb in Capella and Quest but very poor in some designs (will not mention here). If buying a new kayak always test this.
Anyway – am in danger of rambling, any questions gladly answered (although am somewhat biased of course 🙂
Bye for now
Julian
Und ein anderer von Peter Orton:
Not trying to be pedantic but I always like to keep the record straight. The Vela was developed from a prototype for a single hatch day boat, that we were going to call the islander. Although this never went into production (to expensive for the intended market) it formed the basis for the Vela and Easky models. Julian and I are good friends add I’m sure we wouldn’t fall out over who was credited with the Vela design, yes he did much of the shaping i.e. model work but the core design and specification had already been established and inside all kayaks was a licence sticker crediting me with the design.
Not trying to be too egotistical over this but I am very proud of the designs I have been involved with. Obviously no design is done in isolation and I have been fortunate to have had several good people to bounce ideas off over the years, Julian being one, Jason Buxton being the one I currently rely on for second opinions on ideas.
„Tunen“ eines Prijon Ur-Seayaks
Das Prijon Seayak gehört zu den weltweit am meisten verkauften Seekajaks aus Polyethylen. Während es in Seekajakkreisen oft belächelt und sogar als untauglich eingestuft wird, wird es im Prospekt als universell einsetzbares, schnelles und sicheres Seekajak beworben. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte:
- das Material (PE-HD, „HTP“) gilt zu Recht als nahezu unverwüstlich. Auch nach jahrelanger Lagerung in der Sonne altert es kaum und schluckt fast alle Belastungen.
- das Cockpit ist bequem und bei den neuen Modellen sehr gut einzustellen.
- es hat eine hohe Anfangs- und Endstabilität und lässt sich trotzdem gut rollen.
- aber: es hat vom Werk aus ein viel zu großes Cockpitvolumen, vor allem die alten Modelle ohne Schottwände. Nach einer Kenterung benötigt man schon eine E-Pumpe, um unter erschwerten Bedingungen das Boot wieder leer zu bekommen.
- mit aufgeholtem Steuer und unbeladen ist es stark luvgierig.
- das Toggle ist nur zum Tragen verwendbar, das Gepäcknetz vorne stört beim Kartenlesen.
- es ist vergleichsweise langsam.
- die Lukendeckel sind umständlich zu schließen und nicht so dicht wie z.B. die Deckel von Kajaksport oder Valley.
Einige der Punkte kann man sehr einfach selber verbessern, besonders bei den alten Modellen. Vor 1997 hatten sie keine Schottwand, sondern Einsätze aus PE. Damit war das Seayak zwar im Prinzip doppelwandig, aber nach einer Kenterung bekommt man das Wasser kaum noch heraus.
Das Hauptproblem für alle Modifikationen am Seayak ist das Material Polyethylen (PE). PE besteht aus langen Kohlenwasserstoffketten, die sehr unpolar und reaktionsträge sind und kaum Angriffspunkte für Kleber bieten. Da PE zudem sehr chemikalienbeständig ist, kann man es auch kaum anlösen. Es gibt nur wenige sehr teure Spezialkleber für PE und selbst diese halten nicht so gut wie vergleichbare Kleber auf GfK-Booten.
Laminieren mit Glasfaser und Polyester oder Epoxid hält ebenfalls nicht. Zubehörteile können geschraubt werden, für kleine Löcher gibt es Patronen für Heißklebepistolen in der jeweiligen Bootsfarbe. Prijon selbst bietet GOOP an, ein seewasserbeständiger Kleber, der aber etwas Vorarbeit benötigt.
Was kann man nun am Seayak (und vergleichbaren Kajaks) verbessern?
- Prijon bietet auch für die alten Modelle Schottwände aus Schaum an, die mit etwas Druck an die richtige Stelle gebracht werden und mit GOOP abgedichtet werden. Da GOOP wie alle Kleber und Dichtungsmassen nur schlecht auf PE haftet, sollte man die Stelle vorher mit groben Schmirgel leicht anrauhen. Wer sich traut, kann mit einem Brenner (kein Heißluftgebläse!) die Oberfläche sehr vorsichtig(!!) leicht(!!!) anflammen und so etwas oxidieren. Alternativ kann man sich die Schottwand auch aus einem Block Minicel-Schaum selber schnitzen. Die hintere Schottwand ist die wichtige, so kann das Wasser wieder abfließen, wenn das Boot bei einer T-Lenzung auf den Kopf gedreht wird, gleichzeitig steigt der Raumgewinn für Zelte, Schlafsäcke etc. enorm. Die vordere Schottwand fällt in den Bereich der Fußstütze, so dass sie entweder auf Maß eingebaut werden oder die Fußstütze verlegt werden muss. Der Einbau hinten ist einfach, der schwarze Rahmen muss entfernt werden (10 Schrauben), dann kann die Wanne durch das Cockpit (Sitz ausbauen, geht sehr einfach) entnommen werden. Die Schrauben sollten durch kürzere Schrauben mit Muttern ersetzt werden, bei der Gelegenheit kann auch das Dichtungsband des Rahmens (der wieder eingebaut wird) erneuert werden. In den Sitz kann man bei der Gelegenheit gleich an der tiefsten Stelle ein paar Löcher bohren, damit das Wasser rauslaufen kann.
Weitere Punkte:
- Man sollte eine Rundumleine aus 6 mm Schnur einziehen
- Das Gepäcknetz kann gegen Kartengummis getauscht werden
- Die Toggles, die in dieser Form nur Tragegriffe sind, sollte man verlängern
- Wenn die Lukendeckel-Verschlüsse nerven: man kann auch ein Gummiseil verwenden, welches die Deckel sicher nach unten drückt.
- Wer gerne ohne Steuer fährt, sollte es nicht nur hochklappen, sondern ausbauen, da es den Seitenwind gut einfängt und das Kajak sehr luvgierig wird. Ohne Steuer und mit etwas Ladung in der hinteren Luke fährt es recht neutral.
- Wer einen Kompass einbauen will, kann auf die Modelle zurückgreifen, die mit einem Gummiband auf Deck fixiert werden.
- Aufgrund des großen Cockpitvolumens bietet sich der Einbau einer elektrischen Lenzpumpe an. Mit einer Handpumpe dauert es sehr lange, das Cockpit zu lenzen.