Der Himmel über Barstede und eine Rundtour über Wiegboldsbur und Forlitz-Blaukirchen
Die erste Tour ist gleichermaßen zum Wandern und Radfahren geeignet, Gummistiefel oder wasserdichte Schuhe sind aber anzuraten, da Teile des Weges nicht befestigt sind. Auch auf dem Wasserwege kann dieses Gebiet befahren werden – siehe Tourbericht Westerender Ehe (eine Rundtour über die Groen Breike ist wegen des Naturschutzgebietes leider nicht mehr erlaubt). Die Tour bietet reichhaltige Flora und Fauna, Wiesen und Weiden, ein Niedermoor und kleine Gehölze. Auch etwas Kulturgeschichte ist dabei. Und natürlich der Himmel – bei den Aufnahmen herrschte Gewitter.
Es handelt sich um eine Rundtour, der Startpunkt ist also frei wählbar. Die hier gewählte Route beginnt und endet beim Mittelhaus am Ems-Jade-Kanal, einem alten Bauernhof nahe der Brücke, dort gibt es auch eine Parkmöglichkeit. Man gelangt nun auf dem asphaltierten Auricher Meedenweg (für PKW gesperrt) Richtung Nordost über die Brücke an die erste Kreuzung. Hier kann man links über den Jülkeweg einen Blick auf die Westerender Ehe werfen. Rechts geht es zur nächsten Kreuzung, dort links ab auf den unbefestigten Utterweg, der bald nach einem Knick in den Hohenwolder Weg übergeht. An der nächsten Kreuzung geht es nun wieder links auf den Hiwkeweg, bald nähert sich die Groen Breike, ein Kanal, der zum Naturschutzgebiet führt. Nach wenigen Metern am Kanal geht es rechts wieder auf dem Hiwkeweg durch die Felder. Ein kleines Gehölz zeigt den richtigen Weg.
Auf der linken Seite folgt der Woldmer Weg, auf dem man sich dem Naturschutzgebiet nähern kann, einem Niederungsmoor, welches unter dem Meeresspiegel liegt und sich aus einem verlandetem See entwickelt hat. Ein kleiner See ist noch vorhanden, darf aber nicht betreten werden, das kleine Gehölz links vom Woldmer Weg dagegen schon. Wieder zurück auf dem Hiwkeweg folgt bald die Kreuzung zum Delgerweg. Wer die Strecke abkürzen möchte, kann hier rechts abbiegen.
Geradeaus dagegen geht es direkt in die alte Ortschaft Barstede, aus dem Hiwkeweg wird die Barsteder Straße. Barstede ist eine sehr alte Ortschaft auf einem schon sehr früh besiedeltem Geestrücken, der Sandhöchte. 1408 wurde der Ort zum erstem Male urkundlich erwähnt, eine Kirche gab es jedoch schon früher. Durch seine Lage abseits des ollen Postwegs, der Verbindungsstraße Aurich-Emden, wurde es auch „Abseitsdorf“ genannt. Der Ort entwickelte sich nur langsam, auch heute noch gibt es aufgrund der Sackgassenlage nur wenige Besucher. Es gibt durchaus Sehenswürdigkeiten – obwohl die einsturzgefährdete Kirche 1953 neu aufgebaut wurde, stammt das Inventar aus vergangenen Jahrhunderten, der freistehende Glockenturm sogar aus dem 13. Jahrhundert. Auch das so genannte Schatthaus, welches früher einer Burg gehörte, ist einen Blick wert.
Folgt man der Barsteder Straße, gelangt man nach einigen Kilometern auf Auricher Straße. Dort geht es rechts einige Meter auf dem Fußweg Richtung Riepe, bis rechts wieder der Auricher Meedeweg abzweigt. Auf dem gelangt man parallel zur Westerender Ehe zu einem Wäldchen mit interessanter Vogelwelt. Die ehemalige kleine „Brücke“ über die Ehe zum Ems-Jade-Kanal ist im Zuge der Renaturierung entfernt worden. Auf dem Meedenweg geht es nun immer parallel zur Ehe und dem Ems-Jade-Kanal zurück zur Kreuzung mit dem Hiwkeweg. Ab hier ist der Weg wieder befestigt und führt zum Ausgangspunkt zurück.
Abstecher: Zum Wäldchen am Greedäckerweg
Von Aurich kommend zweigt vor dem letzten Hof rechts ein unbefestigter Weg ab, der Greedäckerweg (Greede/Greet: durch Verlandung entstandenes Grasland, Greetsiel). Auf diesem gelangt man zu zwei kleinen, einsamen Wäldchen. Der größere ist ein Erlenwald mit Brombeersträuchern, die einem das Durchkommen etwas erschweren, der andere ist ein länglicher Waldstreifen mit Weiden, Pappeln und Erlen.
Mit Inline-Skates vom Mittelhaus durch Barstede nach Wiegboltsbur, Forlitz-Blaukirchen und zurück
Eine andere Route führt mit Inline-Skates (alternativ mit dem Rad) vom Mittelhaus (Brücke am Ems-Jade-Kanal) auf frisch asphaltieren Wegen nahe am Naturschutzgebiet „Groen Breike“ vorbei nach Barstede. An der Kirche vorbei geht bald der Neue Weg ab, die folgenden Kilometer sind geplastert und somit nicht so schön zu fahren. Nach einem kurzen Stück auf dem Balkweg geht bald der Meedemoorweg ab und führt an dem oben erwähnten kleinen Wäldchen vorbei.
Nun geht es Richtung Wiegboldsbur, der Weg ist jetzt wieder geteert. Die Strecke an der Kirche in Wiegboldbur kann man sehr schön auf dem Radweg befahren und gelangt bald nach Forlitz-Blaukirchen. Das ehemalige Dorf Südwolde wurde in Blaukirchen umbenannt, da das Dach der Kirche mit blau schimmerndem Schiefer gedeckt war. Die heutige Kirche entstand 1848, nachdem die beiden Kirchen von Forlitz und Blaukirchen durch Sturmfluten stark beschädigt und daher abgerissen wurden.
Weiter geht es am Ortsausgang auf dem Woldenweg, vorbei an der Aussichtsplattform mit Blick auf das Naturschutzgebiet Südteil Großes Meer. An der folgenden Kreuzung geht es links auf den Herrenmeedenweg, vorbei an den ehemaligen Binnenmeeren Siersmeer und Herrenmeeder Meer, welche noch im Naturschutzgebiet liegen und vollständig verlandet sind. Beide Meere sind Bestandteil des Entwicklungskonzeptes für die Region Großes Meer und sollen in Zukunft als Überflutungspolder genutzt werden.
Von hier sind es nur noch zwei Kilometer auf breiten asphaltierten Feldwegen bis zur Brücke bei Mittelhaus.
Karte: Tour 3
Video
Bildergalerie 1, 2 & 3
Tour 1: Leider nur ein kleiner Teil der ersten Tour – der Akku war leer…
Tour 2: Abstecher zum Gehölz am Greedäckerweg bei Barstede
Tour 3: Rund um das NSG Groen Breike mit Inline-Skates