Neophyten (wörtlich aus dem griechischen übersetzt: Neu-Pflanzen) sind Pflanzen, die sich dauerhaft in einem Lebensraum etabliert haben, in dem sie vorher nicht heimisch waren. Dazu gehören neben den typischen Kulturpflanzen wie Kartoffeln und Mais auch Bäume wie die Rosskastanie oder die Robinie. Viele Arten verhalten sich unproblematisch, einige jedoch verbreiten sich aggressiv und stellen eine Gefahr für die heimische Pflanzenwelt dar. Bekannt sind zum Beispiel die giftige Herkulesstaude und die hochallergene Ambrosie.
Eine kurze Wanderung durch den Ihlower Forst im Spätsommer 2017 zeigt, wie stark sich einige Arten hier mittlerweile verbreitet haben. Während z.B. noch vor wenigen Jahren das Drüsige Springkraut nur an einzelnen Stellen zu finden war, sind mittlerweile die Ufer des Krummen Tiefs wie auch andere feuchte Waldgebiete mit dem Kraut übersät. Auch der Japanische Staudenknöterich überwuchert große Bereiche an den Wasserläufen und lässt heimischen Arten keine Chance.
Während der Knöterich durch sein extrem schnelles Wachstum andere Pflanzen einfach überwuchert und auch durch Abmähen nicht zu bremsen ist, wird das Springkraut durch seine orchideenartigen Blüten mit starker Nektarproduktion gerne von Bienen und Hummeln angenommen, heimische Arten werden nur noch selten angeflogen und bestäubt. Zudem verbreitet dich der Samen durch Explosion der Frucht (Hygroballochorie) gleich mehrere Meter weit.
Nur wo der Wald ein geschlossenes Dach bildet, hält sich der Bewuchs in Grenzen.
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