Geplant war eigentlich eine Tour zwischen Westerende und Westdorf (nördlich Großheide) über die Blandorfer Ehe, das Quattief und den Kibbelschloot (der in das Norder Tief übergeht). Leider ist jedoch die Blandorfer Ehe absolut unfahrbar: völlig zugewachsen, kaum Wasser. Also wurde die Tour weiter nach Osten verlegt, nach Utarp. Von weitem schon ist der Windpark zu erkennen. In Schweindorf geht es auf den beschilderten Holtriemer Wanderweg bis zur Einsetzstelle am Hammerweg ins Sielhammer Tief. Der Name erinnert an ein altes Siel, tatsächlich wurde in der Nähe ein altes Holzsiel ausgegraben. Richtung Norden geht es anfangs etwas langweilig schnurgerade zwischen den Windkraftanlagen hindurch, bis zur Kreuzung Verbindungstief/Hüllener Tief.
Nach einigen Kurven und zwei Brücken (Kopf einziehen – seeeehr flach!) geht es rechts auf das Dornumersieler Tief, an dieser Stelle verläuft es in der Rinne einer ehemaligen Seebalje. Ausgrabungen brachten in dieser Gegend immer wieder aus dem Meer stammende Ablagerungen zutage. Schilfbewachsene Ufer, Büsche und kleine „Altarme“ ermöglichen eine kurzweilige Fahrt bis zum Hof „Reidump“ (niederdt. für Rohrdommel). Dort geht es vor der Brücke auf das Alte Tief.
Wer mehr Zeit hat, kann auch weiter auf dem Dornumersieler Tief bis kurz vor Fulkum fahren, dort rechts in das Schleitief abbiegen und nach wenigen Kurven gleich wieder rechts auf das Otjetief abbiegen, welches wieder in das Alte Tief mündet. Dessen Name klingt zwar nach ursprünglichem, naturnahem Wasserlauf, dem ist aber nicht mehr so. Der Verlauf folgt zwar teilweise noch einem alten Wattstrom, wurde aber massiv begradigt und mit trübem Wasser ist das Alte Tief zu Beginn eher langweilig. Ein Wehr kann problemlos durchfahren werden, auch die Brücken sind hoch genug. Später wird wird das Wasser immer klarer, in Höhe des von links mündenden Otjetiefs kann man auf ganzer Breite den Boden sehen – mit vielen verschiedenen Arten von Wasserpflanzen und Tieren. Es folgt kurz nach der Brücke rechts das Verbindungstief, auch Noostenschloot genannt, auf dem man wieder auf das Sielhammer Tief gelangt. Man verpasst dann aber eine sehr schöne Strecke.
Wer weiter geradeaus fährt, kommt auf dem immer enger werdenden Wasserlauf bald an einem Wäldchen (Teshamm) vorbei. Damit kündigt sich auch schon das Ende der Fahrt an – kurz vor einem weiteren Wäldchen am Hammerweg endet der befahrbare Teil des Alten Tiefs. Von hier sind es jedoch nur ein paar Meter zurück zur Einsetzstelle.
An vielen Stellen kann man erkennen, dass das Alte Tief stark begradigt zum Entwässerungsgraben degradiert wurde. Auffallend ist außerdem, dass es nur wenige Bisambauten an den Ufern gibt. Vielleicht ist selbst denen der Wasserlauf zu langweilig – oder das Wasser zu klar…