Kurze Geschichte des Fehntjer Tiefs
Das Gebiet der Fehntjer-Tief-Niederung entwickelte sich am Ende der Saale-Eiszeit. Vor etwa 130000 Jahren floss das Schmelzwasser der Gletscher durch dieses Gebiet, daraus entwickelte sich ein Gewässersystem, durch das die Niederschläge im höhergelegenen Geestgebiet in die Nordsee abfließen konnten. Durch den anschließenden Meeresspiegelanstieg wurde die Entwässerung behindert, das Gebiet versumpfte. Es entstanden Niedermoore mit Seen wie dem Boekzeteler Meer, Feucht- und Nasswiesen und Erlenbrüche.
Mit der Besiedlung durch den Menschen begann sich die Natur- in eine Kulturlandschaft zu verwandeln. Die Entwässerung wurde vorangetrieben, das Fehntjer Tief diente den „Fehntjern“ (Fehn kommt aus dem Holländischen und bedeutet kultiviertes Moor) als Wasserstraße, um den abgebauten Torf bis nach Emden zu transportieren und von dort Waren und Dünger mitzunehmen.
Die Fehntjer-Tief-Niederung steht heute unter Naturschutz und ist in mittlerweile sechs Naturschutzgebiete unterteilt. Als reines Naturschutzgebiet würde es aber schnell den ursprünglichen Charakter als Kulturlandschaft verlieren. Extensive Landwirtschaft ist ebenso erlaubt wie die (eingeschränkte) Nutzung als Wasserweg. Um die Zahl der Motorboote zu verringern wurden im parallel zum Fehntjer Tief verlaufenden Rorichumer Tief die Brücken erhöht. Gleichzeitig bietet das Rorichumer Tief die Möglichkeit eines Rundkurses – man muss nicht einmal aussteigen.
Eine kurze Fahrt zum Timmeler Meer und ein Rundkurs (2006)
Einsetzstelle der ersten Tour ist die Balklandswieke am Wiesener Meedeweg in Hüllenerfehn in der Nähe des kleinen Wäldchens knapp außerhalb des Naturschutzgebietes. Von hier geht es durch den teilweise stark verkrauteten Wasserlauf direkt zum Fehntjer Tief. Links gelangt man nach einem Kilometer an die Stelle, wo sich das Fehntjer Tief in den nördlichen und südlichen Arm teilt. Über den nördlichen Arm gelangt über Westgroßefehn entweder in die Flumm (in dessen ursprünglichen Verlauf das Fehntjer Tief liegt) und den Großefehnkanal, über den südlichen Arm gelangt man über Timmel zum Bagbander Tief und einigen Fehnkanälen.
Nach einem kurzen Ausflug auf den nördlichen Arm mit (renaturierten) Altarmen und Inseln geht es weiter Richtung Timmel. Auch hier gibt es weitere Altarme, die man während der Brutzeit meiden sollte, und Inseln. Wie das gesamte Ufergebiet am Fehntjer Tief dürfen diese nicht betreten werden. Man sieht jedoch schnell, dass sich leider nicht jeder daran hält und teilweise auch noch Müll zurück lässt.
Es folgt rechts die Mündung des Rorichumer Tiefs. Unter der Brücke der Timmeler Straße hindurch geht vorbei am Bootshafen zum Timmeler Meer. Das recht tiefe (12 m!) Timmeler Meer wurde künstlich als Freizeitsee mit Sandstrand und Campingplatz angelegt, das nahegelegene Boekzeteler Meer ist dagegen ein natürlicher Niedermoorsee, steht unter Naturschutz und darf auch mit Kanus nicht befahren werden.
Die zweite Tour ist ein Rundkurs vom Pumpwerk Kiefgatt (Nähe Sandwater) über die Heuwieke zum Rorichumer Tief und zum Timmeler Meer, dann zurück durch das Fehntjer Tief mit kleinem Abstecher zum Bootshafen in Ihlowerfehn.
Am südöstlichen Ende des Timmeler Meers zweigt das Bagbander Tief ab und bietet die Möglichkeit eines Rundkurses.
Das Video zeigt eine dritte Tour vom Uphuser Meer aus zum Timmeler Meer und zurück.
Karte
Video
Bildergalerie
Tour 1
Tour 2