Die Flumm im Oberlauf
Einer der ersten Artikel auf dieser Webseite (2004)
Die Flumm ist ein alter Geestbach (Niederungsbach), der auf dem Auricher Geestrücken entspringt und zu den wenigen echten Fließgewässern Ostfrieslands gehört. Im Unterlauf mündet die Flumm in das Fehntjer Tief (nördlicher Arm), welches zu einem großen Teil durch das alte Bett der Flumm fließt und als Transportweg für die Fehnschifffahrt von den Moorkolonisten erweitert wurde. Den Oberlauf teilen sich die Flumm und die Alte Flumm bis zur Mündung in den Großefehnkanal, wo die „Einzel“-Flumm durch ein Schöpfwerk getrennt wird.
Ursprünglich mündete die Flumm im Bett des heutigen Großen Tiefs bei Oldersum in die Ems. Die feuchten Niederungsgebiete am Ufer der Flumm wurden früher extensiv als Wiese und Weideland genutzt. Ein Teil der Flumm wurde in den sechziger Jahren begradigt, um eine intensivere Landwirtschaft zu ermöglichen. 1996 wurden große Teile der Flummniederung unter Naturschutz gestellt. Es wurde jedoch nicht der ursprüngliche Lauf wieder freigegraben, sondern stattdessen ein paar Staustufen angelegt. Im Oberlauf ist der Originalzustand noch gut zu erkennen, während der Unterlauf eher einem Fehnkanal gleicht. Trotzdem ist es ein wertvolles Feuchtgebiet mit typischer Flora und Fauna.
Der Oberlauf der Flumm kann bei entsprechendem Wasserstand befahren werden, man sollte dies aber nur außerhalb der Brutzeit versuchen. Einsatzstellen gibt es viele, beispielsweise in Mittegroßefehn an der Schleuse, in der Nähe liegt auch das Webmuseum (nein, nicht Internet, sondern Web mit langem e!). Von hier aus fährt man auf dem 1633 erbauten Großefehnkanal zunächst unter der Brücke der Bundesstraße hindurch und vorbei an der Mülldeponie bis zur Gabelung (ca. 2 km). Nun kann man entweder rechts die Flumm bis etwa Moorlage oder geradeaus die Alte Flumm hinauffahren (je nach Wasserstand bis etwa Wrisse). An der Gabelung befindet sich ein kleines Stauwehr, hier kann man umtragen (lange Hose – Brennnesseln!) und die Flumm stromab bei teilweise sehr niedrigem Wasserstand bis zur Brücke der Bundesstraße fahren, wo das Naturschutzgebiet beginnt. Man kann am Oberlauf durchaus mit Stiefeln/Badelatschen aussteigen, der Boden ist sandig und fest. Ein kleines Wehr muss umtragen werden.
Ab der Bundesstraße darf seit der Errichtung des Naturschutzgebietes 1996 nicht weitergepaddelt werden. Leider gibt es dadurch hier keinen Rundkurs mehr. Die Alte Flumm ist wie schon erwähnt je nach Wasserstand bis etwa Wrisse befahrbar, ein Rundkurs ist auch hier nicht möglich. Lediglich die Flumm Richtung Oldendorf/Moorlage wäre eine Möglichkeit, wenn man auf dem Großefehnkanal startet und das Auto von dort nachholt bzw. einen Bootswagen nutzt.